vocal ecotism

Stimmpraxis

vocal practice

Zusammenfassung 1. Praxistreffen am 13.3.24


Übung: Vorlage für die Übung, die ich angeleitet habe, sind die Versuche, über die verschiedenen Elemente mit der Welt und mit der Stimme in Kontakt zu kommen. Das ist Teil meiner stimmlichen Elementenlehre.

An diesem Abend sind wir damit spielerisch umgegangen und das Bild eines Baumes als Element genutzt. Drei Teile: 

-    Die Wurzeln mit den Qualitäten der Sanftheit und der Durchdringung, zugleich die Qualität der Aufnahme(-fähigkeit) von Nährendem, 

-    Der Stamm mit den Qualitäten von Stabilität und Durchlässigkeit

-    Die Blätter mit den Qualitäten von Leichtigkeit, Beweglichkeit, Sensibilität für Licht, Atmen.

-    Der Baum als Ganzes wird in meine imaginierte Landschaft gestellt und dort eingebettet.


Mit den vier Bereichen sind wir nacheinander in Kontakt gegangen und haben jeweils die Stimme dazu genommen – mit der Idee, nicht etwa die Bereiche zu illustrieren, sondern die Stimme so kommen zu lassen, wie sie sich zeigen will, wenn ich mit dem Bereich in Verbindung bin. 


Überlegungen zur Übung:

-    Es ist legitim, die Verbindung zur Welt über die Imagination zu suchen, es muss nicht immer die konkrete Kontaktaufnahme sein. (Ähnliches gibt es bei indigenen Völkern, die zu Tierwesen im Geiste singen oder von ihnen im Traum angesprochen werden.)


-    Die Art der Verbindungsaufnahme könnte man romantisch nennen, weil das Bild des Baumes durchgehend heil ist. Die Versehrungen tauchen nicht auf (7000 tote Bäume!!). Bettina Hesse hat aber sehr zurecht darauf hingewiesen, dass wir in der Übung mit dem Archetypus des Baumes in Verbindung kommen. Das ist etwas anderes als die konkret wahrnehmbare Realität mit all ihren auch dunklen Facetten. Ein sehr wichtiger und entspannender Hinweis!


-    Zugleich bleibt es eine Aufgabe, mit all den Aspekten der Welt Verbindung aufzunehmen. Aber das ist eine Herausforderung, die auch zu groß werden kann. Deshalb ist es wichtig anzuerkennen, dass wir (Menschen) die anthropologische Konstante mitbringen, uns zu den Dingen, den anderen Wesen und zur Welt insgesamt in Distanz bringen zu können. (Plessner: Der Mensch das exzentrische Tier. Scheler: Der Mensch hat als einziges Wesen Die Welt als Gegenstand!) Zur Zeit gibt es überall die Bewegung zu mehr Verbindung zur Welt, nachdem der Naturalismus uns von ihr getrennt hat. Das ist gut so! Aber wir haben das Recht auf Distanzierung, auch deshalb, weil wir nur aus einer genügenden Distanz in der Lage sind zu handeln.  

Summary of the 1st practice meeting on 13.3.24


Exercise: The template for the exercise I introduced is the attempt to come into contact with the world and with the voice via the various elements. This is part of my vocal element theory.

On this evening we dealt with this in a playful way and used the image of a tree as an element. Four parts: 

- The roots with the qualities of gentleness and penetration, and at the same time the quality of (ability to) receive nourishment, 

- The trunk with the qualities of stability and permeability

- The leaves with the qualities of lightness, mobility, sensitivity to light, breathing.

- The tree as a whole is placed in my imagined landscape and embedded there.

We made contact with the four areas one after the other and added the voice to each - with the idea of not illustrating the areas, but letting the voice come as it wants to show itself while I am in contact with the area. 


Reflections on the exercise:

- It is legitimate to seek connection to the world through imagination, it doesn't always have to be concrete contact. (Indigenous peoples who sing to animal beings in their minds or are addressed by them in their dreams do something similar).


- The way in which the connection is established could be called romantic, because the image of the tree is intact through and through. The injuries do not appear (7000 dead trees!!). However, Bettina Hesse rightly pointed out that in the exercise we come into contact with the archetype of the tree. This is something different from the concretely perceptible reality with all its dark facets. A very important and relaxing hint!


- At the same time, it remains a task to connect with all the aspects of the world. But this is a challenge that can also become too big. It is therefore important to recognise that we (humans) have the anthropological constant of being able to distance ourselves from things, other beings and the world as a whole. (Plessner: Humans the eccentric animal. Scheler: Humans are the only beings who have the world as their object!) At the moment there is a movement everywhere towards more connection with the world, after naturalism has separated us from it. That is a good thing! But we have the right to keep our distance, also because we are only able to act from a sufficient distance. 

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